Begegnungsraum/Kinderbildungszentrum mit Modellcharakter
Ein Ort der Gemeinschaft für Jung und Alt und verschiedenste Angebote für Kinder, Familien und Senioren – gepaart mit viel Engagement von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Gemeindeverwaltung: Dieser generationenübergreifende Ansatz beeindruckte die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Dennis Birnstock und Rudi Fischer beim Besuch des „Forums der Generationen“ in Großbettlingen. „Wir kommen viel herum, aber was Sie hier auf die Beine gestellt haben, ist außergewöhnlich. Sie sind vielen anderen zwei Schritte voraus.“ Viele lobende Worte hörten Bürgermeister Christopher Ott und Forumsleiterin Stefanie Bitzer von den beiden Abgeordneten beim gemeinsamen Rundgang durch die Räumlichkeiten. Dennis Birnstock als jugendpolitischer Sprecher und Rudi Fischer als seniorenpolitischer Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion zeigten sich interessiert am Konzept, sämtliche Freizeit- und Informationsangebote für Bürgerinnen und Bürger jeden Alters, Vereinsaktivitäten, Integrationsarbeit und bald auch Angebote des Pflegestützpunkts unter einem Dach im Herzen der Gemeinde zu bündeln.
Zu Beginn stellte die Leiterin des Forums der Generationen, Stefanie Bitzer, ihren Arbeitsplatz vor: Der zentrale Info-Point ist die erste Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Quartiersmanagerin informiert, aber vor allem vernetzt sie Menschen miteinander, so dass neue Ideen und Kooperationen entstehen: „Das bietet Mehrwert für alle“, so Bitzer. Der Rundgang führte die Gäste weiter durch das Jugendhaus, die Außenbereiche mit verschiedenen Spiel- und Bewegungsangeboten, den Panoramasaal sowie die Musik- und Sporträume.
Bereits bei der Planung und beim Umbau zum heutigen „Forum der Generationen“ haben sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich stark engagiert. Der Betrieb des Forums lebt immer noch davon, berichtet Bürgermeister Christopher Ott, auch da laut Stefanie Bitzer ein Trend zu spüren sei, dass Menschen sich weniger langfristig, z.B. in Vereinsvorständen, engagieren wollten, sondern lieber kurzfristig und projektbezogen.
Auch die Kindertagesbetreuung und Angebote der Ganztagesbetreuung der Grundschule sind organisatorisch unter dem Dach des „Forums der Generationen“ gebündelt. Die Bedarfsplanung laufe gut, erklärt Bürgermeister Ott, auch wenn wie überall Fachpersonal rar sei. Hier dürfe die Landesregierung die Kommunen nicht im Regen stehen lassen, forderte Bildungsexperte Dennis Birnstock: „Grün-Schwarz muss jetzt Geld in die Hand nehmen und dafür sorgen, dass am erzieherischen Beruf Interessierte leichteren Zugang erhalten und der Beruf an Attraktivität gewinnt. Wir brauchen jetzt innovative und kreative Konzepte sowie Quereinstiegsprogramme, damit wir mehr Menschen für einen Beruf in den Kitas begeistern können.“
Dass der Übergang zwischen Kita und Grundschule durch die enge Kooperation in Großbettlingen fließend sei, finden Birnstock und Fischer vorbildlich und habe Modellcharakter. Das zeige die Weiterentwicklung zum Kinderbildungszentrum. „Alle Kinder brauchen beste Bildungschancen. Dafür brauchen wir gut ausgestattete Bildungseinrichtungen und müssen gleichzeitig Eltern Angebote an die Hand geben, ihre Kinder auch selbst zu fördern“, so Birnstock.
Für mehr finanzielle Eigenverantwortung der Kommunen sprechen sich die beiden FDP-Abgeordneten zum Abschluss des Besuchs aus. „Wir erleben im Land eine Kultur der ‚Förderitis‘ und ‚Projektitis‘ mit hohem Verwaltungsaufwand. Stattdessen brauchen die Kommunen generell mehr Beinfreiheit. Vereinfacht gesagt: Hier ist das Geld – macht vor Ort was daraus!“, so Fischer. Eine Forderung, die beim Bürgermeister auf Zustimmung stößt: „Mit mehr finanziellem Spielraum könnten wir in Eigeninitiative viel mehr direkt umsetzen.“
Dass alle am Forum Beteiligten so viel Eigeninitiative, Mut und Herzblut einbrächten, sei der Schlüssel zum Erfolg: „Das Forum der Generationen ist ein Leuchtturmprojekt“, resümierten Rudi Fischer und Dennis Birnstock.